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Gestörtes Essverhalten oder Essstörung?

Menschen essen nicht nur, um sich zu ernähren, sondern auch, um andere Bedürfnisse zu befriedigen – und das nicht immer nach den Regeln gesunder und ausgewogener Ernährung. Wird Essen jedoch das wichtigste Mittel, um zum Beispiel Stress zu bewältigen oder negative Gefühle zu verdrängen und drehen sich die Gedanken zunehmend nur noch ums Essen und um das Gewicht, dann gerät das gesunde Essverhalten aus dem Gleichgewicht.

Essstörungen sind seelische Erkrankungen

Essstörungen sind seelische Erkrankungen, die einer langfristigen professionellen Behandlung bedürfen. Schwerwiegende psychosoziale Probleme sowie seelische Verletzungen sind häufig Hintergrund für Essstörungen. Darüber hinaus treten Essstörungen des Öfteren im Zusammenhang mit anderen psychischen Störungen wie Depressionen, Angsterkrankungen und Substanzmissbrauch auf.

Im Wesentlichen werden drei Hauptformen von Essstörungen unterschieden:

  • Anorexia nervosa – Magersucht
  • Bulimia nervosa – Ess-Brech-Sucht
  • Binge-Eating-Disorder – Heißhungerstörung

Prävalenzen

Nach der repräsentativen Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) leiden 1,5 % der Frauen und 0,5 % der Männer unter einer der drei Hauptformen von Essstörungen (Jacobi et al., 2013).

In der Altersgruppe der 13- bis 18-Jährigen sind Essstörungen am häufigsten (Mädchen 2,4 %, Jungen 0,9 %). Hinzu kommt ungefähr die doppelte Zahl von Frauen/Mädchen und Männern/Jungen mit Essstörungen, die nicht eindeutig einer der Hauptformen zugeordnet werden können (Swanson et al., 2011).

Laut Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert Koch-Instituts liegen sogar bei etwa einem Fünftel aller 11- bis 17-Jährigen in Deutschland zumindest Hinweise auf eine Essstörung vor. Mit steigendem Alter nehmen die Hinweise auf Essstörungen bei den Mädchen zu und bei den Jungen ab. Die meisten Hinweise auf Essstörungen gibt es mit einem Anteil von 35% bei den 16jährigen Mädchen.

Prävention

Im Zentrum der Prävention steht die Lebenskompetenzförderung, wobei vor allem die Familien, die Kindergärten und die Schulen gefordert sind.

Sie zielt darauf ab, dass Kinder und Jugendliche insbesondere folgende Kompetenzen erwerben:

  • ein stabiles Selbstwertgefühl
  • ein positives Körpergefühl
  • Beziehungsfähigkeit
  • Konfliktlösungskompetenzen
  • einen ausgeglichenen Umgang mit den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen

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