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4. Berliner Aktionswoche gegen Medikamentenmissbrauch startet am 16. September 2023

15. September 2023September 4th, 2024Allgemein

Wo Risiken drin sind, müssen auch Risiken draufstehen! Warum Warnhinweise zum Suchtpotenzial entsprechender Medikamente auf Verpackungen helfen könnten.

Jemand hat ein Schlafmittel verschrieben bekommen, die Inhalte des Aufklärungsgesprächs hat der oder die Betroffene vor Müdigkeit vergessen, ein Folgetermin ist noch nicht vereinbart. In der Apotheke müssen viele Kunden und Kundinnen gleichzeitig bedient werden und die Beratung fällt kurz aus. Beipackzettel sind für viele Menschen zu lang oder zu kompliziert geschrieben. Das Schlafmittel sollte jedoch nur zwei Wochen am Stück eingenommen werden, da es sehr schnell abhängig machen kann.

Solche und ähnliche Situationen sind keine Seltenheit. Viele Menschen mit Arzneimittelabhängigkeit wissen aus verschiedenen Gründen gar nicht um das Suchtpotenzial ihres Medikaments. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen schätzt, dass deutschlandweit circa 1,5 – 1,9 Millionen Menschen medikamentenabhängig sind. Laut Institut für Therapieforschung lag 2021 bei 2,9 Millionen Menschen in Deutschland ein problematischer Medikamentenkonsum vor.

Was wäre, wenn Patienten und Patientinnen auf der Medikamentenverpackung einen deutlichen Hinweis zum Suchtpotenzial des Medikaments sehen würden? Der oder die Betroffene hätte durch diesen Impuls die Chance, in der Apotheke nachzufragen oder nochmal in der Arztpraxis anzurufen. Diesen Impuls gibt es derzeit nicht, aus fachlicher Sicht ist es jedoch höchste Zeit!

4. Berliner Aktionswoche gegen Medikamentenmissbrauch
Unter dem Motto „Für Alle(s) was dabei?!“ möchte das in 2011 gegründete Netzwerk „Berliner Initiative gegen Medikamentenmissbrauch“ vom 16. bis 22. September 2023 erneut Berliner Bürgerinnen und Bürger und auch Fachkräfte für einen verantwortungsvollen Umgang mit Medikamenten sensibilisieren.

In diesem Jahr richtet sich die hiermit verbundene bezirkliche Sensibilisierungsaktion an Physio- und Ergotherapeut*innen. Dorthin kommen Menschen verschiedenster Altersgruppen und Hintergründe mit den unterschiedlichsten Anliegen. Was sie meist alle eint, ist das Leitsymptom Schmerz. Über die häufig mehrfachen Behandlungskontakte bietet sich den Fachkräften die Chance, wertvolle Impulse zum Überdenken des Medikamentenkonsums zu setzen.
Wir danken erneut allen Kooperationspartner*innen in der Initiative und deren Netzwerken, bezirklich und landesweit!

Weitere Informationen finden Sie hier.