Viele suchtkranke Eltern haben Angst, sich Unterstützung zu holen, weil sie befürchten, dass ihnen ihre Kinder weggenommen werden. Wenn Sie aber merken, dass Sie gegenwärtig nicht mehr in der Lage sind, für das Wohl und die Sicherheit Ihrer Kinder zu garantieren, müssen Sie sie schützen, indem Sie sich nach außen wenden. Ein solcher Schritt zeigt, dass Sie verantwortungsbewusst sind und in Sorge um Ihr Kind handeln. Der Entzug der elterlichen Obhut ist sehr selten und wird erst dann erfolgen, wenn andere Maßnahmen nicht greifen. Meistens empfiehlt das Jugendamt Maßnahmen, die die Eltern in ihrer Rolle als Erziehende unterstützen. Es wird alles tun, um für Ihre Kinder die bestmögliche Unterstützung zu bieten, immer mit dem Blick darauf, dass sie nicht gefährdet sind.
„Als ich meine Kinder für die Zeit des Klinikaufenthalts in fremde Hände gab, hatte ich geglaubt, nach ein paar Monaten mein Problem gelöst zu haben und neu mit ihnen zusammen anfangen zu können. Nach einem Entzug wollte ich eine Therapie beginnen, was leider nicht klappte, da ich einen Rückfall hatte und somit für diese Einrichtung nicht genug stabil war. Ich fiel in ein großes Loch. Die Kinder waren zwar in guten Händen aber nicht in meinen, die Kraft und Euphorie für eine Therapie weg, keine Wohnung und kein Geld. Es ging bergab mit mir, ich wusste nicht wohin. Also ging ich dahin, wo man gratis essen konnte, wo ich Gleichgesinnte traf, die mich verstanden. Da realisierte ich, meine Kinder längere Zeit fremdunterbringen zu müssen. Ich habe versagt, so sah ich das. Die ganze Zeit die eine Frage: waren mir meine Kinder nicht genug wichtig!?“