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Safer Internet Day 2022: Riskante Mediennutzung im Studium – wo kann Prävention ansetzen?

8. Februar 2022Allgemein

Online-Vorlesungen, Remote-Klausuren und digitale Lernrunden prägen seit etwa 2 Jahren den Alltag Studierender an den Universitäten und Fachhochschulen. Lernen und Leben finden weitgehend digital statt, dennoch gibt es erstaunlich wenig Fokus auf diese Gruppe der jungen Erwachsenen und ihr Mediennutzungsverhalten. So gibt es zahlreiche Studien und Befragungen zum Medienkonsum der 12-19-Jährigen (JIM-Studie) oder zum Gaming und Social Media Gebrauch der 12-17-Jährigen (DAK-Studie) mit teilweise alarmierenden Ergebnissen. Aktuelle Ergebnisse der Hattie-Studie zeigen, dass intensive Smartphone-Nutzung bei Schüler*innen einen Lernrückstand von bis zu einem Jahr ausmachen kann. Studierende wiederum, die ihren Lern- und Lebensalltag größtenteils sehr selbstverantwortlich organisieren müssen, werden hier nicht abgebildet. Dabei sind die Herausforderungen vielfältig: Veranstaltungen müssen (online) besucht werden, Vor- und Nachbereitung sowie Erarbeitung von Lernstoff sind eigenständig zu leisten, Anwesenheitspflichten gibt es nicht überall und darüber hinaus haben aufgrund der Schließungen in Gastronomie und Clubs viele ihre Nebenjobs und damit Einkommen und Tagesstruktur verloren. Beim Online-Lernen ist Ablenkung nah: bei der Vorlesung die Kamera ausmachen und nebenher surfen oder chatten fällt nicht weiter auf; das Smartphone liegt neben dem Tablet und leuchtet bei jeder ankommenden Nachricht auf. Gleichzeitig zeigen Berichte aus der Praxis, dass es gerade junge Erwachsene sind, die sich in spezialisierten Beratungsstellen bezüglich einer Gaming-Sucht Hilfe suchen. Ein Grund könnte darin liegen, dass Jugendliche, die vielleicht schon früher viel gespielt haben, durch den Wegfall äußerer Strukturen (Auszug aus dem Elternhaus, kein regelmäßiger Schulbesuch) eher die Kontrolle über ihr Spielverhalten verlieren.

Wichtig ist es also, Studierende darin zu unterstützen, trotz des weitgehend digitalen Alltags einen gesunden Umgang mit Medien zu finden. Dazu gehören Aufklärung über Risiken, (analoge) Unterstützungs- und Freizeitangebote, einfach zugängliche Beratung- und Hilfsangebote sowie auch praktische Tipps für den Arbeits- und Lernalltag.

Was können Studierende im Alltag also tun, um Ablenkungen durch Medien zu reduzieren?

  • Eigene Nutzung beobachten und Störer identifizieren: wie viele Nachrichten schreibe/bekomme ich am Tag? Wie oft unterbreche ich andere Arbeiten durch digitale Medien?
  • Abgrenzung schaffen und Pausen planen: Ablenkungsfreie Zeiten, in denen z.B. das Smartphone lautlos außer Sichtweite liegt und nur zu vorher festgelegten Zeiten (z.B. einmal die Stunde) genutzt wird.
  • Technische Lösungen nutzen: bei der online-Recherche zu einem Referat auf anderen Webseiten hängenbleiben? Hier gibt es hilfreiche Browser Add-Ons, die die Nutzung mancher Websits blockieren oder darauf aufmerksam machen, wenn man sich ablenken lässt.
  • Pausen machen und Ruheräume schaffen: Pausen sind wichtig. Fest eingeplante Pausen sollten auch eingehalten werden und am besten auch mal offline verbracht werden.
  • Alternativen suchen: beispielsweise eine Armbanduhr statt Handy zum Uhrzeit ablesen und einen analogen Wecker verwenden.

Zu diesem Thema findet am 5. April eine Online-Veranstaltung der Reihe Coffee Corner statt mit dem Titel „Die Uhr macht TikTok… Mediennutzung und Ablenkung bei Studierenden“. Neben einem kurzen fachlichen Input freuen wir uns auf einen Austausch mit Ihnen.

Alle Aktionen zum Safer Internet Day in Deutschland finden Sie bei klicksafe.de