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Umgang mit Schmerzmitteln im Amateurfußball

18. Juni 2020Allgemein

Gemeinsam mit dem Berliner Fußball-Verband informiert die Fachstelle für Suchtprävention über Präventionsmöglichkeiten im Umgang mit Medikamenten im Sport.

Medikamente einnehmen, um Leistung zu ermöglichen oder auch zu steigern – dies ist in der Gesellschaft ein zunehmend verbreitetes und akzeptiertes Vorgehen. Schmerzmittel werden mit einer kritisch zu sehenden Selbstverständlichkeit sogar vorsorglich konsumiert, wie auch aktuell eine Befragung zum Schmerzmittelkonsum im Amateurfußball aufzeigt. Eine besondere Rolle kommt zunehmend den „nur“ apothekenpflichtigen, frei verkäuflichen Schmerzmitteln zu.

Der Vereinssport ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche lernen, dass sportliche Betätigung sich positiv auf Befinden und körperliche Entwicklung auswirken. Wenn sie jedoch beobachten, dass die Bereitschaft zur Einnahme von Medikamenten quasi eine Bedingung ist, um ihr Hobby auf einem gehobenen Leistungsniveau auszuüben, werden unter Umständen früh Anreize zur gesundheitsschädlichen Nutzung des eigenen, noch in der Entwicklung befindlichen Körpers angebahnt. Sie lernen die eigenen körperlichen Grenzen nicht kennen, Schmerz als wertvolles Warnsignal des Körpers wird ausgeschaltet, die Verletzungsgefahr steigt – abgesehen von den mitunter erheblichen gesundheitlichen Folgen, z.B. in Form von Herzerkrankungen, Magen- und Nierenschäden sowie einer Übertragung des problematischen Medikamenten-Konsummusters auf andere Lebensbereiche.

Um dieser Entwicklung entgegenzutreten, braucht es frühestmöglich präventive Impulse hin zu einer verantwortungsvollen Haltung im Umgang mit Medikamenten und weiteren Suchtmitteln im Sport sowie einer Reflexion des Prinzips „Leistung um jeden Preis“.

Gerade erwachsene Vereinsmitglieder und Leistungsträger*innen sind hier in der Verantwortung und sind Vorbild für Kinder und Jugendliche. Hierzu bietet der Berliner Fußball-Verband für Trainer*innen und Betreuer*innen den „Kinder- und Jugendführerschein“ an. Im Baustein „Suchtprävention im Verein“ wird von der Fachstelle für Suchtprävention Berlin neben weiteren legalen und illegalen Substanzen und riskanten Verhaltensweisen auch das Thema Schmerzmittel im Sport beleuchtet und Handlungsmöglichkeiten im Vereinsalltag thematisiert.

Informative Links und Kontakte

Informationen zur Medikamenteneinnahme oder zu Risiken anderer Substanzen erhalten Vereine in der Fachstelle für Suchtprävention Berlin. Wenn Sie die Präventionsarbeit im Verein starten oder intensivieren möchten, wenden Sie sich gerne an die Fachstelle unter folgendem Kontakt: Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Betroffene von riskantem oder übermäßigem Medikamentenkonsum können sich an die Berliner Alkohol- und Medikamentenberatungsstellen wenden – Kontaktadressen findet man hier: Regionale Sucht- und Drogenberatungsstellen in Berlin

Das „Infoblatt Medikamente“ der Fachstelle informiert zu Wirkungsweisen, Konsummotiven, Risikogruppen, Präventions-, Beratungs- und Hilfsangeboten.

Weitere Informationen erhält man auch bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Fortbildung der Fachstelle für Suchtprävention

Fortbildungen zum Thema Medikamente bietet in Berlin die Fachstelle für Suchtprävention Berlin an. Für die Fortbildung „Zwischen Selbstoptimierung und Medikamentenmissbrauch – Suchtprävention bei riskantem Medikamentenkonsum“ am 29. September 2020 gibt es noch freie Plätze.

Weitere Informationen gibt es hier: Fortbildung Medikamente, 29. September 2020 – 9:00 bis 17:00 Uhr