In dem Moment, in dem Jugendliche die ersten Male wegen ihres Substanzkonsums oder ihres riskanten Verhaltens auffallen, bieten Frühinterventionsprogramme und –methoden die Möglichkeit, den Konsum zu reflektieren und ggf. Veränderungsmotivation zu stärken. Ziel ist, ein „Abgleiten“ in noch problematischere Konsummuster zu verhindern und risikokompetentes und verantwortliches Konsumverhalten zu befördern.
Basis ist die Grundannahme, dass schädigende Konsequenzen von Suchtmittelkonsum umso besser reduziert werden können, je frühzeitiger junge Menschen über Risiken aufgeklärt und für problematische Verhaltensweisen sensibilisiert werden und je konsequenter der Fokus auf der Stärkung von Schutzfaktoren liegt. Deshalb sollte nicht nur darauf vertraut werden, dass Menschen, die ein problematisches Konsummuster entwickelt haben, irgendwann in die geeigneten Maßnahmen bzw. Einrichtungen finden werden, sondern sie sollten darüber hinaus direkt in den unterschiedlichen Settings angesprochen werden, um einer weiteren Gefährdung möglichst frühzeitig vorzubeugen.
Die Frühintervention ist inhaltlich zwischen Prävention und ambulanter Beratung angesiedelt, ihr geht immer auch Früherkennung voraus: Bei den Konsument*innen selbst durch Selbsttests, Präventionsworkshops oder spezielle Frühinterventionsangebote, bei den Multiplikator*innen, Angehörigen und Bezugspersonen durch Sensibilisierung für riskante Konsummuster und adäquate Ansprache. Ein Merkmal der frühen Intervention ist, dass Sie vor Ort in den Settings ansetzt.