Eine besonders vulnerable und bisher schwer erreichbare Zielgruppe
Als besonders vulnerabel gelten Menschen mit sogenannter Lernbehinderung bzw. mit einer leichten geistigen Behinderung, da zahlreiche Faktoren, z.B. Einschränkungen in Abstraktions-, Reflexions-, Abgrenzungs- und Impulskontrollfähigkeit, ein Mangel an Coping-Strategien als auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit auch angesichts von Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen ein Nachahmen auch von problematischem Konsumverhalten begünstigen (LWL 2012).
Gleichzeitig treffen fast alle Faktoren auf sie zu, die sogenannte «schwer erreichbaren Zielgruppen» definieren. Dazu zählen niedriger ökonomischer Status, Bildungsferne, soziale und räumliche Isolation, strukturelle Barrieren, eingeschränkte Mobilität sowie gesellschaftliche Marginalisierung (Rimann 2013, Altgeld 2018).
Werden von Mitarbeitenden in betreuenden Einrichtungen für Menschen mit leichter geistiger Behinderung i.d.R. Fernsehen, problematisches Ernährungsverhalten und ein hoher Koffeinkonsum als häufigste Problemfelder benannt, gleichen sich bei Menschen mit leichteren kognitiven Beeinträchtigungen die Prävalenzen beim Konsum von Alkohol, Nikotin, Cannabis und Glücksspiel an die der Durchschnittsbevölkerung an (Kretschmann-Weelink 2013).
Die 13- bis 18-jährigen Jugendlichen in verschiedenen Wohnformen sowie Erwachsene im ambulant betreuten Wohnen oder im Familiensystem gelten als besonders gefährdet.