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Selbstbestimmte Lebensgestaltung fördern

Inklusion zielt darauf ab, dass Menschen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, unabhängig davon, ob sie sich von einer Mehrheit unterscheiden. Um das Gefühl von gesellschaftlicher Zugehörigkeit für Menschen mit Behinderungen zu erhöhen, wurde das Bildungssystem reformiert und neue Wohnformen ermöglichen eine möglichst selbständige und selbstbestimmte Lebensgestaltung für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Neue Chancen, aber auch Risiken und ungewohnte Herausforderungen

Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen erfahren eine zunehmende „Normalisierung“ ihrer Lebenswelt, in der sich ihnen viele neue Chancen eröffnen, sie sich aber auch mit Risiken und neuen ungewohnten Herausforderungen konfrontiert sehen.
So ist problematischer Konsum von Suchtmitteln sowie von digitalen Medien eine Thematik, die in den letzten Jahren auch in Organisationen, die mit kognitiv beeinträchtigen Menschen arbeiten, zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Die Schwellen, Alkohol und andere Suchtmittel zu konsumieren, sind gesunken. Je grösser die Selbständigkeit und je geringer die Betreuungsintensität ist, desto mehr Gelegenheiten bestehen, viel Zeit unkontrolliert mit digitalen Medien zu verbringen sowie mit Alkohol, Zigaretten und anderen, auch illegalen, Suchtmitteln in Kontakt zu kommen.

Diese Broschüre können Sie hier herunterladen oder als Printversion über unser Bestellportal beziehen.

Eine besonders vulnerable und bisher schwer erreichbare Zielgruppe

Als besonders vulnerabel gelten Menschen mit sogenannter Lernbehinderung bzw. mit einer leichten geistigen Behinderung, da zahlreiche Faktoren, z.B. Einschränkungen in Abstraktions-, Reflexions-, Abgrenzungs- und Impulskontrollfähigkeit, ein Mangel an Coping-Strategien als auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit auch angesichts von Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen ein Nachahmen auch von problematischem Konsumverhalten begünstigen (LWL 2012).

Gleichzeitig treffen fast alle Faktoren auf sie zu, die sogenannte «schwer erreichbaren Zielgruppen» definieren. Dazu zählen niedriger ökonomischer Status, Bildungsferne, soziale und räumliche Isolation, strukturelle Barrieren, eingeschränkte Mobilität sowie gesellschaftliche Marginalisierung (Rimann 2013, Altgeld 2018).

Werden von Mitarbeitenden in betreuenden Einrichtungen für Menschen mit leichter geistiger Behinderung i.d.R. Fernsehen, problematisches Ernährungsverhalten und ein hoher Koffeinkonsum als häufigste Problemfelder benannt, gleichen sich bei Menschen mit leichteren kognitiven Beeinträchtigungen die Prävalenzen beim Konsum von Alkohol, Nikotin, Cannabis und Glücksspiel an die der Durchschnittsbevölkerung an (Kretschmann-Weelink 2013).
Die 13- bis 18-jährigen Jugendlichen in verschiedenen Wohnformen sowie Erwachsene im ambulant betreuten Wohnen oder im Familiensystem gelten als besonders gefährdet.

Prävention inklusiv – Suchprävention und Ressourcenstärkung für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

Im Rahmen von Prävention inklusiv werden Organisationen darin unterstützt, mit problematischem Konsum und Verhalten konstruktiv umzugehen, indem sie ihre Rahmenbedingungen überprüfen und präventive Maßnahmen verankern mit dem Ziel, riskantem Konsum vorzubeugen, problematisches Verhalten frühzeitig zu erkennen und angemessen zu intervenieren.

Prävention inklusiv

Ein Projekt zur strukturellen Verankerung suchtpräventiver Maßnahmen in Organisationen –
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