Alkoholprävention ist notwendig
Fakt ist: Alkoholprävention ist und bleibt notwendig. Bundesweit liegt der durchschnittliche Erstkonsum bei 15 Jahren und damit vor dem gesetzlichen Mindestalter, 8,7% der Jugendlichen (12 – 17 Jahre) trinken regelmäßig Alkohol und etwa jede*r dritte junge Erwachsene hat in den letzten 30 Tagen Alkohol in riskanter Weise („Rauschtrinken“) konsumiert (Ort & Merkel 2022).
Gleichzeitig lassen sich seit Jahren positive Entwicklung verzeichnen. Die Verbreitung des Alkoholkonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist seit 20 Jahren in allen Kategorien rückläufig und auch die Prävalenzen für Rauschtrinken, regelmäßigen Konsum und gesundheitlich riskanten Konsum von männlichen* Jugendlichen gehen stetig zurück.
Der Konsum von Alkohol kann positive wie negative Erlebnisse und Erfahrungen auslösen und es lassen sich eine Vielzahl von Konsummotiven beobachten. Jugendtypische Funktionen wie Neugier, Spaß und Geselligkeit lassen sich ebenso feststellen wie Konformitäts- und Verdrängungsmotive. In öffentlichen Debatten wird vor allem das Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen diskutiert; das Thema Alkohol betrifft durch seine gesellschaftliche und kulturelle Akzeptanz aber alle Altersgruppen. Auch wenn es keinen risikofreien Konsum gibt, so gibt es viele Faktoren, die riskanten bzw. risikoarmen Alkoholgebrauch beeinflussen.
Alkoholprävention ist gesellschaftliche Querschnittsaufgabe
Es ist daher wichtig, über Alkohol ins Gespräch zu kommen und Jugendliche wie Erwachsene dabei zu unterstützen, Kompetenzen für ein unabhängiges Leben zu entwickeln. Zeitgemäße Alkoholprävention setzt bei der gesellschaftlichen Realität an und versucht, den Konsumeinstieg möglichst zu verzögern und Fähigkeiten für einen risikoarmen Konsum zu vermitteln. Es geht darum Verantwortung zu übernehmen und ein verantwortungsvolles Verhalten vorzuleben, vor allem den Jüngeren gegenüber. „Wir sind Vorbilder“ ist daher eine zentrale Botschaft, die im Kontext der Alkoholprävention berlinweit Verbreitung findet.
Die Alkoholprävention im Land Berlin ist wirkungsvoll, wenn sie auf Kooperation und Netzwerke baut. Das Landesprogramm „Na klar – unabhängig bleiben!“ ist ein starkes Berliner Bündnis von engagierten Partnern und setzt sich für eine moderne, qualitätsorientierte Suchtprävention im Land Berlin ein.
Das Netzwerk wird von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie von allen 12 Berliner Bezirken, dem Projekt HaLT, der Polizei Berlin, der Landesstelle Berlin für Suchtfragen und der Fachstelle für Suchtprävention Berlin getragen und vom Berliner Fußball-Verband sowie dem Handelsverband Berlin-Brandenburg unterstützt.
Auch durch das bundesweite Alkoholpräventionsprojekt „HaLT – Hart am LimiT“ sind die Berliner Expert*innen in ein etabliertes Netzwerk eingebunden.
Neben den Angeboten zur Alkoholprävention finden Sie in unserem Informationsblatt einen Überblick mit vielen relevanten Informationen zur Substanz, zu Konsummotiven und -folgen sowie zu Hilfsangeboten.
Im Bestellportal finden Sie zahlreiche Infokarten und weitere Materialien. Die Plakate der Kampagne „Wir sind Vorbilder“ sowie die gleichnamige interaktive Methode zum Einsatz in Schule und Jugendarbeit erhalten Sie ebenso in der Fachstelle für Suchtprävention Berlin.