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Alkoholprävention in Berlin

Alkohol ist weltweit die am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz. In Deutschland wird sie als „Kulturdroge“ oft akzeptiert und der Konsum gilt als normal. Da übermäßiger Konsum die Gesundheit gefährdet und ein Abhängigkeitspotential mit sich bringt, lohnt sich ein genauer Blick auf den Alkoholkonsum.

Keine Panik. Das Ziel der Alkoholprävention besteht nicht darin, zu jedem Drink den mahnenden Zeigefinger zu heben. Das Vorbeugen riskanten Alkoholkonsums hat zum Ziel, negative persönliche und soziale Folgen möglichst einzudämmen und jeder Person die Ressourcen und Möglichkeiten an die Hand zu geben, den Gebrauch von Alkohol zu kontrollieren, zu reflektieren und risikoarm zu gestalten. Alkoholprävention adressiert die ganze Gesellschaft und erfordert Informationen und Handlungsoptionen.

Um den Durchblick zu behalten, stellt die Fachstelle für Suchtprävention Berlin eine Vielzahl an Informationen und Angeboten bereit, um Jugendliche und Erwachsene zu beraten und dabei zu unterstützen, kompetente und gesundheitsbewusste Entscheidungen zu treffen.

Alkoholprävention ist notwendig

Fakt ist: Alkoholprävention ist und bleibt notwendig. Bundesweit liegt der durchschnittliche Erstkonsum bei 15 Jahren und damit vor dem gesetzlichen Mindestalter, 8,7% der Jugendlichen (12 – 17 Jahre) trinken regelmäßig Alkohol und etwa jede*r dritte junge Erwachsene hat in den letzten 30 Tagen Alkohol in riskanter Weise („Rauschtrinken“) konsumiert (Ort & Merkel 2022).

Gleichzeitig lassen sich seit Jahren positive Entwicklung verzeichnen. Die Verbreitung des Alkoholkonsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist seit 20 Jahren in allen Kategorien rückläufig und auch die Prävalenzen für Rauschtrinken, regelmäßigen Konsum und gesundheitlich riskanten Konsum von männlichen* Jugendlichen gehen stetig zurück.

Der Konsum von Alkohol kann positive wie negative Erlebnisse und Erfahrungen auslösen und es lassen sich eine Vielzahl von Konsummotiven beobachten. Jugendtypische Funktionen wie Neugier, Spaß und Geselligkeit lassen sich ebenso feststellen wie Konformitäts- und Verdrängungsmotive. In öffentlichen Debatten wird vor allem das Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen diskutiert; das Thema Alkohol betrifft durch seine gesellschaftliche und kulturelle Akzeptanz aber alle Altersgruppen. Auch wenn es keinen risikofreien Konsum gibt, so gibt es viele Faktoren, die riskanten bzw. risikoarmen Alkoholgebrauch beeinflussen.

 

Alkoholprävention ist gesellschaftliche Querschnittsaufgabe

Es ist daher wichtig, über Alkohol ins Gespräch zu kommen und Jugendliche wie Erwachsene dabei zu unterstützen, Kompetenzen für ein unabhängiges Leben zu entwickeln. Zeitgemäße Alkoholprävention setzt bei der gesellschaftlichen Realität an und versucht, den Konsumeinstieg möglichst zu verzögern und Fähigkeiten für einen risikoarmen Konsum zu vermitteln. Es geht darum Verantwortung zu übernehmen und ein verantwortungsvolles Verhalten vorzuleben, vor allem den Jüngeren gegenüber. „Wir sind Vorbilder“ ist daher eine zentrale Botschaft, die im Kontext der Alkoholprävention berlinweit Verbreitung findet.

Die Alkoholprävention im Land Berlin ist wirkungsvoll, wenn sie auf Kooperation und Netzwerke baut. Das Landesprogramm „Na klar – unabhängig bleiben!“ ist ein starkes Berliner Bündnis von engagierten Partnern und setzt sich für eine moderne, qualitätsorientierte Suchtprävention im Land Berlin ein.

Das Netzwerk wird von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie von allen 12 Berliner Bezirken, dem Projekt HaLT, der Polizei Berlin, der Landesstelle Berlin für Suchtfragen und der Fachstelle für Suchtprävention Berlin getragen und vom Berliner Fußball-Verband sowie dem Handelsverband Berlin-Brandenburg unterstützt.
Auch durch das bundesweite Alkoholpräventionsprojekt „HaLT – Hart am LimiT“ sind die Berliner Expert*innen in ein etabliertes Netzwerk eingebunden.

Neben den Angeboten zur Alkoholprävention finden Sie in unserem Informationsblatt einen Überblick mit vielen relevanten Informationen zur Substanz, zu Konsummotiven und -folgen sowie zu Hilfsangeboten.

Im Bestellportal finden Sie zahlreiche Infokarten und weitere Materialien. Die Plakate der Kampagne „Wir sind Vorbilder“ sowie die gleichnamige interaktive Methode zum Einsatz in Schule und Jugendarbeit erhalten Sie ebenso in der Fachstelle für Suchtprävention Berlin.

Kontakt

Interesse geweckt?
Sollten Sie Fragen haben oder Beratung wünschen, können Sie sich jederzeit per Mail sowie persönlich und telefonisch während der Öffnungszeiten an die Fachstelle für Suchtprävention wenden.

Dann kontaktieren Sie uns gerne:
Christina Schadt
schadt@berlin-suchtpraevention.de

Janis Schneider
schneider@berlin-suchtpraevention.de

Sie finden uns hier:

Fachstelle für Suchtprävention Berlin
Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Tel.: 030 – 29 35 26 15

Telefonisch erreichen Sie uns zu unseren Öffnungszeiten:
Montag 10.00- 14.00 Uhr, Dienstag 10.00- 18.00 Uhr,
Donnerstag 16.00- 19.00 Uhr und Freitag 09.00- 13.00 Uhr.

Außerhalb der Öffnungszeiten können Sie uns gerne per E-Mail kontaktieren oder eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen zur Substanz und zu Hilfsangeboten empfehlen wir zusätzlich folgende Seiten:

kenn-dein-limit.de
Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema gesundheitsbewusster Alkoholkonsum

Drugcom.de
Informationen, Wissenstests & Safer-Use Empfehlungen

HaLT-Berlin (reaktives Angebot)
Frühinterventionsprojekt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit riskantem Alkohol- oder Mischkonsum

Wigwamzero
Informations- & Beratungsangebot rund um Alkohol & Schwangerschaft

Drogen- und Suchtberatungsstellen
Bezirkliche Anlaufstellen & Hilfsangebote bei riskantem und abhängigem Konsum

Handlungsfelder der Alkoholprävention

Angebote für Schulen

Schulen sind wichtige Lebensorte und Anlaufpunkte für Kinder und Jugendliche. Qualifizierte Trainer*innen vermitteln Grundlagenwissen und Skills rund um wichtige Themen des Erwachsenwerdens in Bezug auf Alkoholkonsums. Alkoholprävention für Jugendliche setzt auf Reflexion des eigenen Konsumverhaltens und nutzt interaktive Methoden.

Gerne vereinbaren wir auch individuelle Angebote nach Anfrage.

Angebote für Eltern und Sorgeberechtigte

Erziehende sind in der Pubertät ihrer Kinder oftmals mit großen Herausforderungen konfrontiert. Dabei bietet diese Phase große Chancen, als empathisches Vorbild wichtige Weichen zu stellen und die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden bestärkend zu begleiten. Niedrigschwellige Informations- und Austauschangebote im Setting »Familie« sind daher ein wichtiger Baustein einer umfassenden Suchtprävention, die systemisch denkt und wirkt.

Angebote für Multiplikator*innen

Der Bedarf an suchtspezifischen Präventionsansätzen in Schulen, Jugendarbeit & Co ist aktueller denn je. Damit Suchtprävention in den Handlungsfeldern verankert ist, muss sie auf Kooperation setzen und Multiplikator*innen gewinnen. Werden Sie Multiplikator*in, um Suchtprävention nachhaltig in hoher Qualität zu gestalten!

Individuelle Angebote

Jugendliche stehen täglich vor einem riesigen Berg an Herausforderungen und schwierigen Entwicklungsaufgaben, die ihnen unsere dynamische Umwelt abverlangt. Um diese gut bewältigen zu können, benötigen sie u.a. die Kompetenz, Risiken einschätzen zu können und daraufhin gute Entscheidungen zu treffen. Denn eine gesunde Mischung aus Autonomie, Regeln, Coolness und Jugendschutz ist ein schwieriger Balance-Akt und will gelernt sein. Ältere können dabei Vorbild sein und bestärkend wirken.

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Weitere Materialien erhalten Sie bei uns im Bestellportal oder in der Fachstelle.