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Jedes vierte bis fünftes Kind ist betroffen!

Schätzungsweise drei Millionen Kinder in Deutschland wachsen mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Alkoholabhängigkeit. Rund 60.000 Kinder leben mit opiatabhängigen Eltern (Drogenbeauftragte der Bundesregierung, 2017), während etwa 37.500 bis 150.000 Kinder Eltern mit einer Glücksspielsucht haben (Moesgen, D., Klein, M. & Thomasius, R., 2017). Genaue Zahlen zu Kindern, deren Eltern unter stoffungebundenen Süchten oder Medikamentenabhängigkeit leiden, sind derzeit kaum verfügbar.

Diese familiäre Belastung wirkt sich stark auf das Wohlbefinden der Kinder aus. Ihr Risiko, selbst an einer Sucht- oder psychischen Erkrankung zu leiden, ist um 30 bis 40 % erhöht (GKV, 2018). Zudem sind sie überdurchschnittlich häufig von Vernachlässigung sowie verbaler, körperlicher oder sogar sexualisierter Gewalt betroffen. Wie stark die psychische Belastung ausfällt, hängt sowohl von individuellen als auch von umweltbedingten Faktoren ab.

Ein sensibles Umfeld kann helfen

Sucht in Familien bleibt oft ein Tabuthema, da sie nach wie vor mit Scham und Stigmatisierung behaftet ist. Eltern und Kinder haben oft Angst davor, offen über ihre Situation zu sprechen und Unterstützung zu suchen. Umso wichtiger ist es, dass ihr Umfeld – Verwandte, Lehrkräfte, Erzieher*innen und Nachbar*innen sowie Freund*innen – sensibilisiert ist und Hilfe anbietet.

Ein offener Umgang mit dem Thema kann entlasten. Wenn Betroffene erleben, dass sie nicht verurteilt, sondern unterstützt werden, fällt es ihnen leichter, sich zu öffnen. Gespräche auf Augenhöhe und ein wertschätzender Umgang schaffen Vertrauen und können der erste Schritt aus der Isolation sein. Präventionsangebote zum Thema Sucht sowie Fortbildungen für Fachkräfte können zudem dazu beitragen, dass Räume geschaffen werden das Tabu zu brechen und Hilfswege aufzuzeigen.

Vor allem die Kinder aus suchtbelasteten Familien benötigen dabei besondere Aufmerksamkeit. Oft übernehmen sie früh Verantwortung, passen sich an oder ziehen sich zurück. Ihre eigenen Bedürfnisse geraten dabei schnell aus dem Blick. Ob in der Kita, Schule, in Vereinen oder im privaten Umfeld – wichtig ist, diese Kinder gezielt wahrzunehmen, ihre Belastungen ernst zu nehmen und ihnen sichere, verlässliche Ansprechpersonen außerhalb der Familie zu bieten. Schutzfaktoren wie stabile Beziehungen, Hobbys oder positive Erfahrungen im Alltag können entscheidend dazu beitragen sie zu stärken.

Kontakt

Interesse geweckt?
Sollten Sie Fragen haben oder Beratung wünschen, können Sie sich jederzeit per Mail sowie persönlich und telefonisch während der Öffnungszeiten an die Fachstelle für Suchtprävention wenden.

Sie finden uns hier:

Fachstelle für Suchtprävention Berlin
Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin
Tel.: 030 – 29 35 26 15

Telefonisch erreichen Sie uns zu unseren Öffnungszeiten:
Montag 10.00 – 14.00 Uhr, Dienstag 10.00 – 18.00 Uhr,
Donnerstag 16.00 – 19.00 Uhr und Freitag 09.00 – 13.00 Uhr.

Außerhalb der Öffnungszeiten können Sie uns gerne per E-Mail kontaktieren oder eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen.

Unterstützung für Kinder aus suchtbelasteten Familien

Kinder aus suchtbelasteten Familien haben ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche und psychische Folgeerkrankungen. Frühzeitige Hilfsangebote und präventive Maßnahmen können langfristige negative Auswirkungen verringern.

Für Betroffene:

Für Fachkräfte:

  • Berliner Forum „Kinder aus suchtbelasteten Familien“:
    Dieses Netzwerk fördert den interdisziplinären Austausch.
    Mehr dazu: Berliner Forum Kinder aus suchtbelasteten Familien
  • Präventive Maßnahmen und Aufklärungsarbeit:
    Ein wichtiger Baustein, um Bewusstsein zu schaffen und frühzeitig zu helfen.
    Schulungsangebote unter Kind s/Sucht Familie und auf der Projektwebseite Weitblick.
  • Infomaterialien und Methoden:
    Eine Auswahl an Materialien finden Sie hier. 
  • Projekt Weitblick:
    Unterstützt Familien mit problematischem Substanzkonsum mit verschiedenen Maßnahmen.
    Weitere Infos: Weitblick
  • Infoblatt zum Thema:
    Hier können Sie unser Infoblatt herunterladen oder bestellen.
  • Arbeitshilfe zur Unterstützung von Kindern aus verhaltenssuchtbelasteten Familien.
    Präventionszentrum für Verhaltenssüchte, pad gGmbH. Download hier.
  • Weiterführende Informationen:
    Die Webseite von NACOA bietet umfassende Ressourcen zu diesem Thema.

Kinder aus suchtbelasteten Familien brauchen ein stabiles, verständnisvolles Umfeld, das sie stärkt und unterstützt. Jede Maßnahme zur Enttabuisierung des Themas und zum Aufbau eines sensibilisierten Netzwerks kann dazu beitragen, Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

Lesen Sie mehr!

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unseren Veröffentlichungen zum Thema Suchtprävention.

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