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COA-Aktionswoche Suchtprävention und Selbsthilfe: Unterstützung für erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien

23. Februar 2024Allgemein

Die Fachstelle für Suchtprävention Berlin veranstaltete im Rahmen der COA-Aktionswoche „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ am 21. Februar eine Online-Veranstaltung via Zoom in Kooperation mit SEKIS Berlin, der landesweiten Selbsthilfe-Kontaktstelle. Den virtuellen Raum besuchten knapp 100 Fachkräfte, um sich gemeinsam mit dem zentralen Ziel der COA-Aktionswoche zu beschäftigen: Kinder aus suchtbelasteten Familien sollen gehört und gesehen werden.

Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, dass es sich bei dem Thema nicht um ein Randthema handelt: Ca. sechs Millionen Erwachsene haben ihre Kindheit in einer suchtbelasteten Familie verbracht. Viele von ihnen erleben Vernachlässigung und Gewalt, können jedoch nicht darüber sprechen, da Sucht in unserer Gesellschaft nach wie vor stigmatisiert wird und in betroffenen Familien oft ein Tabuthema ist. Selbst im Erwachsenenalter trauen sich viele nicht, die im Schatten der elterlichen Sucht aufgewachsen sind, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Die Veranstaltung machte deutlich, dass Suchtprävention eine zentrale Rolle dabei spielt, durch gezielte Aufklärungsarbeit das Thema Sucht zu enttabuisieren, Sucht auch gesellschaftlich als Krankheit anzuerkennen und den Weg in die Hilfen für Betroffene zu vereinfachen. Gleichzeitig wurde in der Veranstaltung ein Fokus auf Resilienzförderung als wichtiger Bestandteil der Suchtprävention gelegt, um die Entwicklung gesunder Bewältigungsmechanismen zu förden.

Gleichermaßen wurde ein Blick auf die Selbsthilfe geworfen, da Selbsthilfegruppen auch in diesem Kontext ein wichtiges Unterstützungsangebot sind. Eine Betroffene aus einer alkoholbelasten Familie berichtete von ihren Erfahrungen und zeigte wie wertvoll es ist, sich in einem geschützten Raum über Erfahrungen und Gefühle auszutauschen. Im Dialog wurde ein wachsender Bedarf an Angeboten für Kinder und Jugendliche deutlich, welche ihnen die Möglichkeit bieten, sich frühzeitig über ihre Erfahrungen auszutauschen und das Bewusstsein zu stärken, dass sie nicht allein sind.

Insgesamt verdeutlichte die Veranstaltung die Bedeutung von Selbsthilfe und Suchtprävention im Kontext erwachsener Kinder aus suchtbelasteten Familien. Suchtprävention und Selbsthilfe sind wichtige Standbeine der Sucht- und Drogenpolitik, da sie sich strukturell für eine Entstigmatisierung und ein breites Unterstützungsangebot einsetzen, aber auch individuelle Ressourcen durch ihr Angebot nachhaltig stärken können.

Weitere Infos zur Aktionswoche finden Sie hier: Start | COA Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien (coa-aktionswoche.de)