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Kamingespräch Drogenpolitik in Berlin – Politik und Praxis im Dialog zu moderner Drogenpolitik aus Sicht der Prävention

30. Januar 2015März 14th, 2017Allgemein

Am 26. Februar 2015 fand im Tagungswerk Jerusalemkirche das Kamingespräch Drogenpolitik „Herausforderungen an eine moderne Drogenpolitik aus Sicht der Prävention“ statt. Die Veranstaltung spannte einen drogenpolitischen Bogen von der kommunalen bis zur europäischen Ebene und bildete die aktuellen Debatten moderner Sucht(präventions)politik ab. Geschäftsführer/innen und Fachkräfte aus Suchtprävention und -hilfe, Vertreter/innen der Senatsverwaltungen und der Bezirke sowie Fachkolleginnen und Fachkollegen des Landeskriminalamtes kamen ins Gespräch mit Politik und Verwaltung aus Berlin und den europäischen Nachbarländern. Im Fokus stand die Frage: Welche Visionen braucht eine moderne Sucht(präventions)politik heute und welche Perspektiven lassen sich bis 2020 erarbeiten?

Als Einstieg in die Thematik lieferte Gerald Koller des Vereins „Risflecting Pool“ Denkanstöße zu neuen Ansätzen der Suchtprävention. Mit dem Ansatz der Rausch- und Risikokompetenz stellte er das Konzept „Risflecting®“ vor. Anschließend zeigte Monika Püschl als Leiterin des Referats „Strategie der Suchtprävention und Suchthilfe“ der Hamburger Behörde für Gesundheit Auftrag und strukturelle Voraussetzungen für die selektive und indizierte Prävention am Beispiel von Hamburg auf. Markus Jann vom Bundesamt für Gesundheit Bern brachte Schweizer Ansatzpunkte moderner Suchtpolitik ein, die besonders den Übergang vom Viersäulenmodell zum auch Konsummuster abbildenden Würfelmodell zeigen. In der Podiumsdiskussion stellten sich neben den Referentinnen und Referenten auch Dr. Thomas Kattau, Mitglied der europäischen Pompidou-Gruppe, und Thomas Isenberg, gesundheitspolitscher Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus Berlin, den Fragen des Publikums. Es wurde eine engagierte Diskussion geführt, in der sich zeigte, dass moderne Sucht- und Drogenpolitik weit über die aktuelle Debatte um Cannabis hinausgeht und Suchtprävention noch stärker als gesellschaftliche und gesundheitspolitische Querschnittsaufgabe verortet werden muss.

Gaby Kirschbaum, Leiterin des Referats Sucht und Drogen im Bundesministerium für Gesundheit, führte als Moderatorin durch die Veranstaltung und gab strukturierende Impulse.

Wir danken allen, die zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben und freuen uns, dass wir einen Beitrag zur aktuellen Debatte um eine zeitgemäße Drogen- und Suchtpolitik leisten konnten. Diesen Dialog wollen wir fortsetzen.

Herausforderungen an eine moderne Drogenpolitik aus Sicht der Prävention  

Hier können Sie die Beiträge herunterladen:

1. „Neue Ansätze der Suchtprävention: Risflecting®, Rausch- und Risiko-Balance“ 
Gerald Koller, Verein Risflecting Pool, Österreich

2. „Dem Einzelfall gerecht werden – Auftrag und strukturelle Voraussetzungen für selektive und indizierte Suchtprävention“  
Monika Püschl, Leiterin Referat Strategie der Suchtprävention und Suchthilfe, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg

3. „Vom Viersäulenmodell zum Würfelmodell – die Schweiz auf dem Weg von der Drogen- zur Suchtpolitik“ 
Markus Jann, Bundesamt für Gesundheit Bern, Schweiz

4. Die Pompidou Gruppe: drogenpolitische Zusammenarbeit in Europa und mehr 
Dr. Thomas Kattau, Mitglied der europäischen Pompidou-Gruppe

Referentinnen und Referenten der Veranstaltung