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Die Ergebnisse der Online-Befragung zum Thema Mediennutzung zu Krisenzeiten

12. Juni 2020Allgemein

Das Corona-Virus hat den Familienalltag ganz schön auf den Kopf gestellt: die gesamte Familie verbringt viel Zeit in den vier Wänden. Viele Eltern arbeiten im Homeoffice, der Gang zur Schule fällt weg, Kitas haben geschlossen und lieb gewonnene Aktivitäten sind eingeschränkt oder nicht möglich. Trotzdem wollen Kinder beschäftigt werden, was besonders Eltern vor eine große Herausforderung stellt. Das kann zu Anspannungen, Stress und Konflikten führen. Gleichzeitig wird die Zeit vermehrt mit der Nutzung digitaler Medien und Online-Spielen gefüllt. Welche Spiele sind gerade aktuell? Welche Regeln gelten zu Hause? Was wünschen sich Eltern als Unterstützung bspw. von der Fachstelle für Suchtprävention?

Im Rahmen von #Prävention Digital hat die Fachstelle für Suchtprävention eine Online Befragung unter Berliner Eltern durchgeführt, die Antworten auf diese oben genannten Fragen gibt. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, jedoch ermöglicht sie es, einen Einblick in den Umgang mit digitalen Medien im Familienalltag zu gewinnen. Erkenntnisse aus der Befragung, aber auch aus Elternkursen, helfen zukunftsorientiert suchtpräventive Angebote bedarfsgerecht weiter auszubauen. Die Befragung lief über einen Zeitraum von über zwei Monaten (März – Mai 2020), insgesamt 116 Eltern haben teilgenommen.

Vermehrte Nutzung digitaler Medien in der Zeit von Corona
Knapp 85% der befragten Eltern haben angegeben, dass sie eine verstärkte Nutzung digitaler Medien bei ihren Kindern seit Beginn der Corona-Situation beobachten. In Anbetracht der Digitalisierung des Unterrichts und der „neuen“ Freizeit erscheint das Ergebnis kaum überraschend und verdeutlicht hier den hohen Stellenwert digitaler Medien – auch oder vor allem in Krisenzeiten. Dies bringt auch Probleme mit sich: 67% gaben an, dass seit der Krise mehr Diskussionen bzgl. der Nutzung digitaler Medien zu Hause auftreten.
Der Spitzenreiter aus der Welt der Apps ist laut Angaben der Eltern „Youtube“ mit über 64%. WhatsApp (41%) und Netflix (34%) folgen dem großen Videoanbieter. Bei den Spielen machen Minecraft (27%) und Fortnite (24%) mit jeweils knapp einem Viertel die große Mehrheit aus. Gleichzeitig hat ein Viertel der Befragten angeben, dass ihre (jugendlichen) Kinder keine Online-Spiele spielen.

Regeln im Umgang mit digitalen Medien zu Hause
In der Frage danach, welche Regeln es im Umgang mit digitalen Medien zu Hause gibt, stechen vor allem klar definierte Nutzungszeiten und eine vereinbarte Nutzungsdauer heraus. In der Umsetzung der Regeln teilen sich die Antworten auf: die eine Hälfte der befragten Eltern fällt es leicht bzw. eher leicht und der anderen Hälfte fällt es schwer bzw. eher schwer.
Bei der Nachfrage, was Eltern gut gebrauchen könnten, um für die Nutzung digitaler Medien ihrer Kinder / Jugendlichen zu Hause gut gerüstet zu sein, wurden besonders häufig die Antworten „einfache Regeln für den Alltag“ sowie „aktuelle Informationen, z.B. zu sozialen Medien und Games“ genannt.

Neue Kurzinformation für Eltern zum Thema digitale Medien
Aus der Befragung geht deutlich hervor, dass die Krise eine zusätzliche Herausforderung im Umgang mit Medien zu Hause mit sich gebracht hat. Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass digitale Medien in der aktuellen Situation auch Spaß und Entlastung bedeuten können. Demnach ist es vor allem in der Ausnahmesituation wichtig, eine Balance zu finden und zusammen mit den Kindern Regeln zu vereinbaren, die der neuen Situation angepasst sind und gleichzeitig einen verantwortungsvollen Umgang mitbringen. Um auch Eltern in dieser Zeit zu unterstützen, hat die Fachstelle für Suchtpräventionen die wichtigsten Empfehlungen für Eltern im Umgang mit digitalen Medien in der Familie in einem kurzen Vortrag zusammengefasst. Dort finden sich auch hilfreiche Links zu aktuellen Informationen rund um Spiele und Social Media.

Den Vortrag finden Sie unter: www.tinyurl.com/y8cnaho2

Des Weiteren besteht für interessierte Eltern die Möglichkeit an einer Online-Elternveranstaltung zum Umgang mit digitalen Medien in der Familie oder einem digitalen Elternaustausch teilzunehmen.

Der nächste Online-Elternkurs Digitale Medien findet am 25. Juni statt. Mehr Infos finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Angela Schmidt
Fachstelle für Suchtprävention Berlin

Dieser Text ist ein Auszug aus dem neuen Themenheft der Fachstelle für Suchtprävention, welches in Kürze erscheint.